Restaurierung

Bei repräsentativen Objekten muss vielfach über die reine Erhaltung des gefährdeten Objektes und die Sicherung aller noch vorhandenen historischen Substanz, hinausgegangen werden. Um die Lesbarkeit des Objektes für den Betrachter wieder zu steigern bieten wir die Möglichkeit, verlorene dreidimensionale Formen mit, dem Original angepassten Immitationsmaterialien zu ergänzen und/oder zweidimensional zu retuschieren.

Wappenrelief des Abtes Diethelm Blarer von Wartensee, Abt des Klosters St.Gallen 1530-1564, Schloss Oberberg bei Gossau SG.

Vorzustand: sehr stark geschädigt, viele Fehlstellen
Schlusszustand: mit Anstrich gemäss Befund
Historische Photographie (Jahr unbekannt), Archiv kant. Denkmalpflege SG. Vorlage für die Ergänzungen z.B. die Mytra im Zentrum
Schloss Oberberg: Reliefstandort in 10m Höhe, Südseite

Projektbeschrieb 

Dieses Projekt ist sehr typisch fĂĽr eine Restaurierung. Die Situation erlaubte es, nach den konservierenden Massnahmen (Festigung, Risssanierung) einen Schritt weiter zu gehen.

Mit Hilfe einer historischen Photographie konnten Fehlstellen wieder ergänzt werden. Auf Grund von umfangreichen Untersuchungen an Farbproben, die an wenigen vorgefundenen historischen Resten genommen wurden, konnte auch der ursprüngliche Anstrich wieder erneuert werden. Die polarisationsmikroskopischen sowie infrarotspektrometrischen Untersuchungen im kunsttechnologischen Labor der Hochschule in Bern ergaben den Befund eines monochromen, hellgrauen Ölanstrichs.

Risse, viele Fehlstellen und Teile, die abzustĂĽrzen drohen
Mikroskopische Untersuchung und Pigmentbestimmung der historischen Farbspuren
Festigung und Injektionen
Tränkungsreservoirs
Verankerung mit Glasfaserstäben
Antrag des gröberen Kernmörtels
Antrag des feineren Deckmörtels
Bildhauerische Ausarbeitung der Details
monochromer Ölfarbeanstrich gemäss Befund
Sicht von unten (10m Höhe)
 
 

Dokumentation

Grafische Kartierung der vorgefundenen Reste des historischen Anstrichs, sowie der Probeentnahmestellen
Grafische Schadenskartierung: Rot = Fehlstellen, Gelb = mürbe Bereiche, hohl liegend, absturzgefährdet

Holzrelief St. Georg (1779), Privatbesitz

Vorzustand
Schlusszustand

Projektbeschrieb

Die Konservierung bestand im Niederlegen und Wiederanbinden / Sichern von zahlreichen, sich schĂĽsselnden Farbschicht-Schollen. Vorgängig mussten sämtliche Bereiche vorsichtig von dicken Staubschichten gereinigt werden.

Die Restaurierung beinhaltete das Retuschieren der optisch unruhigen und dadurch störenden Fehlstellen in der Farbfassung wie z.B. im Gesicht Georgs. Im Weiteren wurde der umlaufende, stark beschädigte Strahlenkranz (oder Stachelkranz?) zu 80% erneuert.

Vorzustand: Abfallende Farbfassung, darunter kommt der Kreidegrund zum Vorschein
Reinigung mit getränktem Wattebausch
Reinigung mit Skalpell
Teilweises Arbeiten unter dem Stereomikroskop
Niederlegen der Farbschichtschollen und Retusche
 
 
 

Wir sind qualifiziert fĂĽr restauratorische Massnahmen.